siggipix - Wandern im Sauerland - Sigrid Müller
  Andreasberger Bergbaupfad
 



Andreasberger Bergbaupfad - 5 km
[Juli 2016]

Wir starten unsere Wanderung in Andreasberg an der Schützenhalle, wo wir auch parken können. Unsere Wegmarkierung ist AB1; wir wandern die Strecke gegen den Uhrzeiger.

Vom Parkplatz aus verlassen wir schnell den Ort. Es geht vorbei an der Vogelstange mit Rastplatz und Spielplatz. Wenig später laden drei Waldsofas zu einer Rast ein, kurz darauf eine Hängematte und eine Sitzgruppe. Alles sehr verlockend, für die ersten hundert Meter aber noch etwas früh für eine Pause.

Vom Weg aus haben wir schöne Aussichten und sehen in der Ferne z. B. den Steinbruch Halbeswig.

Vorbei an den diversen Rastmöglichkeiten folgen wir dem Hauptweg nur noch kurz, denn während dieser nach einer Linkskurve in den Ort zurück führt, halten wir uns rechts auf einen Wiesenweg, der uns bergab führt. Der Weg endet an einem Waldstück und wir müssen kurz schauen, wo es weitergeht. Ein Weg ist hier zunächst nicht erkennbar. Ein Blick auf den GPS Track zur Strecke zeigt, dass wir uns rechts halten sollen. Beim genauen Hinsehen erkennen wir tatsächlich noch so grade einen schmalen Pfad. Da er ziemlich zugewachsen ist, haben wir ihn nicht sofort gesehen. Wir schlagen uns also durch die Büsche und gelangen auf einen Weg, der in einem hoch bewachsenen Wiesenstück endet. Ein Wegweiser zeigt uns, dass wir nach links müssen. Und jetzt wirds spannend...

Wir befinden uns hier mitten im sog. "Schlammteich", einer Fläche mit Abraumschlamm aus dem Bergbau in Ramsbeck. Der Weg ist an diesem Sommertag zwar nicht schlammig, aber dafür ziemlich.... zugewachsen, um es harmlos auszudrücken. Wir bahnen uns den Weg durch mannshohe Büsche grob in die Richtung, in die wir gehen müssen. In der Ferne sehen wir Andreasberg und darüber den Stüppelturm aufragen. Da möchte ich auch mal hoch. Aber erst mal hier wieder raus.

Nach ein paar hundert Metern Urwaldabenteuer ist der Schlammteich durchquert und wir haben wieder festen Boden unter den Füßen. Wir halten uns rechts, überqueren ein getrocknetes Bachbett über eine kleine Brücke und halten uns dann wieder links. Auf nun festen Wegen wandern wir zur Hauptstraße zwischen Andreasberg und Ramsbeck. An dieser entlang macht unsere Strecke noch einen Schlenker, der uns schöne Aussichten auf Andreasberg bietet, anschließend überqueren wir die Straße und wandern weiter in Richtung Dörnberg. Durch diese kleine Ortschaft führt uns die Strecke schließlich wieder zur Hauptstraße und von dort wieder zu Schützenhalle zurück. Anstatt die letzten 500 m an der Hauptstraße zurückzugehen, halten uns aber vor der Straße rechts auf den Bergmannspfad und wandern oberhalb der Straße durch ein Wohngebiet zurück.

Der Andreasberger Bergbaupfad ist ein kleiner gemütlicher Rundweg, von dem man sich aber nicht allzu viel versprechen sollte. Wer den Bergbauwanderweg im benachbarten Ramsbeck kennt, könnte hier zu hohe Erwartungen haben. Es gibt keine Infotafeln am Weg. Bergbaugeschichte ist zwar immer wieder erkennbar, wird aber nicht wirklich vermittelt. Den Carl-Haber-Stollen haben wir gar nicht gesehen, wahrscheinlich sind wir daran vorbeigelaufen, weil wir ein Hinweisschild verpasst haben. Auch ist der Begriff "BerbauPFAD" doch etwas ungünstig gewählt, denn die Strecke besteht im Wesentlichen aus festen wegen, abgesehen natürlich von der Passage am Schlammteich.

Und doch komme ich zu meinem persönlichen Fazit, dass mir die Tour gut gefallen hat! Es gibt zwar einiges, was nicht so richtig passt, aber ich finde die Gegend einfach sympatisch. Andreasberg ist ein schönes Dörfchen, wo es sicher noch viel zu entdecken gibt. Die meisten Passagen des Bergbaupfades sind schön, die Rastplätze ebenfalls gut angelegt. Um letztere nutzen zu können, sollte man die Strecke allerdings in entgegengesetzter Richtung, d. h. mit dem Uhrzeiger wandern.

Da mir die Sache mit der Schlammteich-Passage auch ein paar Tage nach unserer Wanderung nicht aus dem Kopf gehen wollte und ich unbedingt wissen wollte, ob das so sein muss, habe ich dann schließlich eine Nachricht an die Tourist-Info Bestwig Meschede geschrieben. Wenige Tage später erhielt ich die Rückmeldung, dass man sich die fragliche Stelle gemeinsam mit einem Waldbauern angesehen habe und im Winter der Vegetation dort beikommen wolle. Außerdem wolle man diese Gelegenheit auch zum Anlass nehmen, den Verlauf der anderen Wanderwege überprüfen.

Diese positive und vor allem schnelle Reaktion hat mich wirklich überrascht. Bevor man über Dinge nörgelt oder Strecken schlecht macht, sollte man sich also einfach mal die Mühe machen, nachzufragen, denn es ist ja nicht immer jeder Wegbetreiber überall präsent und bekommt alles mit. Für mich also ein dickes "Daumen hoch" für die Tourist-Info Bestwig Meschede! Und wer die Strecke nachwandern möchte, wartet dann am besten einfach bis Frühjahr 2017

Wir werden aber hoffentlich nicht so lange mit unserer nächsten Tour in Andreasberg warten. Denn ich bin schon gespannt, was es noch zu
erkunden gibt!

Nachtrag: Wir waren nochmal in Andreasberg unterwegs und haben eine tolle Runde am
Stüppel und Dörnberg erkundet!






Aussicht zum Steinbruch Halbeswig









Jupp am Rastplatz









Ey da müsste ein Weg sein, wo auch immer er ist...









Weg









"Weg" am Schlammteich









Hier erkennt man, dass es sich bei dem Untergrund um Abraumschlamm handelt.









Blick nach Andreasberg und zum Stüppelturm









Bachbett...?









Schutzhütte am Wegesrand









Aussicht auf Andreasberg









Mitbringsel









Es regnet....









Wolken hinter dem Steinbruch









Diese Bänke stehen in der Ortsmitte









Wanderportal in der Ortsmitte an der Kirche