siggipix - Wandern im Sauerland - Sigrid Müller
  Traumschleife Rheingold
 



Traumschleife Rheingold - 10,6 km
Mai 2015


Die Traumschleife Rheingold startet am Wanderparkplatz „Am Padelsbach“ an der K115 (fürs Navi: Kirchstraße, Boppard, danach der Straße weiter folgen). Es ist 8:00 Uhr morgens, als wir unsere Tour starten. Durch das Traumschleifenportal auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelangen wir direkt in die richtige Gehrichtung, nämlich gegen den Uhrzeiger. Schon nach wenigen Schritten befinden wir uns auf einem Pfad durch Büsche und Wälder. Es folgt eine Wiesenpassage mit vielen Obstbäumen, bis wir schließlich km 1 erreichen. Von hier aus geht es durch Wiesen und Felder weiter in Richtung Holzfeld. Den kleinen Ort streifen wir nur am Rande und als wir ihn auch schon wieder verlassen, passieren wir km 2. Jetzt geht es auf einem Wiesenweg weiter. Es folgen noch ein paar einzelne Häuser, bis wir schließlich ein Waldstück erreichen. Als wir vor km 3 stehen, ist er dann endlich da: Der Rhein. Die erste schöne Panoramaaussicht bietet sich uns und passend dazu auch ein schöner Rastplatz mit Tisch und Bank. Hier ist unsere erste kleine Pause fällig und man möchte eigentlich noch viel länger sitzenbleiben und die Aussicht genießen. Aber es nützt alles nichts; wir müssen weiter. Immerhin sind auf der – angeblich – 10,6 km langen Strecke ganze 12 (!) Aussichtspunkte in der Karte eingezeichnet. Der nächste erwartet uns dann auch wenige Meter später, sogar mit Liegebank. Kurz hinsetzen für ein obligatorisches Foto. Wenn das so weiter geht, kommen wir nie an. Also, Marsch, Marsch, geht es weiter. Der Weg wird zu einem schmalen Pfad und rechts und links säumen Ginsterbüsche die Strecke. Da steht auch schon die nächste Aussichtsbank. Au weia…. Ich sehe schon die Dämmerung anbrechen, bis wir wieder am Auto sind. Also schnell wieder losreißen von der Aussicht und weiter geht es auf dem schmalen Pfad bergab. Es folgt eine Passage durch Wald und der Weg wird auch etwas breiter. Wir passieren km 4 und erreichen bald darauf die Europakanzel. Eine Schutzhütte mit Aussicht und einer Holzfigur, die ebenfalls die schöne Aussicht zu genießen scheint. Hier ist die erste ausgiebige Frühstückspause fällig, denn immerhin haben wir jetzt auch knapp die Hälfte der Strecke erreicht. Nach einer ganzen Weile geht es weiter. Nun kommt das für mich spannendste Stück der Strecke. Hatte ich doch im Web schon sooo viel von dem nun folgenden Aufstieg auf einem Felsgrat gelesen. Von „ganz einfach zu gehen“ bis hin zu „da wurde die Traumschleife zum Alptraum“ war alles dabei. Da ich bei schwierigen Passagen ja auch recht pingelig bin, bin ich ziemlich gespannt, was uns da erwartet, und zugegebenermaßen auch ziemlich nervös. Los geht es also erst einmal runter von dem breiten Weg, eine schmale Treppe in einen alten, verlassenen Weinberg hinauf. Gesichert ist die Passage mit Seilen, so dass man sich gut festhalten kann. Aber das brauche ich nicht einmal. Danach folgt eine etwas steilere Passage, die aber auch gut zu gehen ist, da in den Boden Stufen eingelassen sind. Die Büsche und kleinen Bäume werden nun immer weniger und die Umgebung wechselt in kleine Büsche, vorwiegend bestehend aus jetzt im Mai herrlich gelb blühendem Ginster. Der Weg ist schmal und felsig und fällt an den Seiten ab, wie man es eben von einem Grat kennt. In etwa der Mitte der Steigung befindet sich eine gemütliche Bank für eine Rast. Hier kann man die herrliche Aussicht genießen und wir sind begeistert von dieser tollen Location. Von Schwierigkeiten oder Angststellen keine Spur. Wer natürlich an starker Höhenangst leidet, wird an dieser Strecke keine Freunde haben, das muss man bedenken. Aber mit ein bisschen Obacht, wo man seinen Fuß hinsetzt, ist das Stück gut zu meistern. Und allzu schnell gehen mag man ja schon wegen der herrlichen Sicht nicht. Der Aufstieg endet schließlich – viel zu schnell – auf einem breiten Waldweg. Dieser führt uns leicht bergab vorbei an km 5 zur K115, die wir schließlich kreuzen. Danach erwartet uns der nächste knackige Aufstieg. In einem weiteren verlassenen Weinberg geht es über schmale Pfade durch Wald hinauf, bis wir eine weitere Bank mit Aussicht erreichen. Nach dem Aufstieg ist hier eine kleine Verschnaufpause fällig. Jetzt sehen wir den Rhein aus einer anderen Richtung und können außerdem die Europakanzel und den Felsgrat erkennen, den wir zuvor erklommen haben. Der Pfad führt uns nun wieder bergab. Der Weg wird immer schmaler und führt teilweise über alte Wurzeln längst umgestürzter Bäume. Da sollte man an einigen Stellen schon aufpassen, wo man hintritt. Auch eine schmale Treppe gibt es noch mal zu überwinden. Danach folgt – man ahnt es schon – ein weiterer Aussichtspunkt und Bank und Liegebank. Wenn wir uns hier jetzt noch hinsetzen, müssen wir auf dem weiteren Weg die Taschenlampen rausholen…. Weiter geht es über einen Waldweg, der uns nach und nach – vorbei an km 6 und einem weiteren Aussichtspunkt mit Bank – zur Poweslay führt. Hier haben wir einen weiteren schönen Ausblick (vielleicht sollte ich mal zählen, wie oft ich dieses Wort jetzt schon geschrieben habe…) mit Rastplatz und Tisch, umsäumt von herrlich gelb blühendem Ginster. Weiter geht es, na, wohin wohl? Jawoll, zum nächsten Aussichtspunkt! Mit Bank natürlich. Meine Kamera qualmt langsam und ich überlege schon mal, ob ich die Taschenlampe wirklich eingepackt habe. Der Weg wendet sich nun vom Rhein ab und führt nach km 7 in den Wald. Es geht langsam immer weiter bergauf, mal mehr, mal weniger. Und mitten im Wald gibt es kurz nach km 8 tatsächlich noch einmal einen Abstecher auf ein Felsstück mit – tadaaa – Aussicht auf den Rhein. Wir sind überwältigt. Langsam verlassen wir  den Wald und gelangen in freies Feld. Auch hier dann ein letztes Mal: Rheinblick! Bei km 9 lassen wir dann jegliche Aussicht auf den Rhein hinter uns und wandern bergab in ein Waldstück. Auf einem Wiesenweg geht es weiter, kurz durch ein Bachtal und schon erreichen wir km 10. Nach einem kleinen Stück befinden wir uns wieder am Parkplatz. Es ist übrigens noch nicht dunkel. Aber wir sind überrascht, dass wir tatsächlich ganze 6 Stunden unterwegs waren. Die Zeit ging rum wie im Flug. Eine wunderschöne Tour, die wir unbedingt wiederholen möchten!
 
Die Traumschleife Rheingold ist unsere ganz persönliche TRAUM-Schleife. Für uns ist auf einer Wanderung Aussicht immer sehr wichtig und hier kann man davon gar nicht genug bekommen. Man weiß gar nicht, welchen Aussichtspunkt man zur Pause nutzen soll, weil man überall gerne länger sitzenbleiben und die Sicht genießen möchte. Egal ob Liegebank oder normale Bank, alles ist da. Zu den einschlägigen Zeiten wird man natürlich nicht überall einen Platz finden, da wird einem dann bestimmt die Wahl abgenommen Die Tour ist zwar nicht allzu schwer, geht aber ordentlich auf und ab. Auch haben einige andere Wanderer in ihren Blogs die Tour aufgezeichnete und eine längere Strecke gemessen als angegeben. Oft um die 12 km. Darauf sollt es aber letztendlich nicht ankommen, denn schon auf Grund der herrlichen Landschaft sollte man einfach genug Zeit mitbringen!




Auf Grund dieses Wegweiseres ist es unmöglich, die Tour in die falsche Richtung zu beginnen









Hier fühlt man/Katze sich anscheinend sehr wohl. Wir werden gleich noch sehen warum...









Da geht man eben noch durch ein kleines Waldstück, kommt um eine Kurve und dann......... das! Erster Rheinblick bei km 3. Ein Traum!









Ein von vielen schönen Pfaden von einem Aussichtspunkt zum nächsten.









Aussicht von der Europakanzel, die - wie man sieht - dauerbesetzt ist









Weg zur Europakanzel (rechts den Weinberg hoch geht es danach weiter)









Über diese Treppen sollst du geh'n....









Es geht durch alte Weinbergsmauern aufwärts.









Der berüchtigte schmale Felsgrat... wird eigentlich nur gefährlich, wenn man vor lauter Aussicht nicht guckt, wo man hin tritt









Da hat sich der Aufstieg gelohnt! Ist diese Aussicht nicht ein Traum
?








Nächster Aufstieg durch einen alten verlassenen Weinber
g









Und wo es bergauf geht, geht es auch wieder berg runter. Hier sollte man ebenfalls darauf achten, wo man hintritt.









Ein weiterer Aussichtspunkt. Ich kann euch gar nicht alle zeigen. Aber dafür sollt ihr da ja auch besser selbst hin









Zwischen den Bäumen hindurch gibt es auf den Pfaden immer wieder diese schöne Sicht auf den Rhein.









Am Aussichtspunkt Ploweslay.









Eselspfad. Eng, steinig und steil (wenn auch auf diesem Bild jetzt nicht grade).









Immer noch auf dem Eselspfad









Das muss sein









Eine letzte Aussicht auf den Rhein, bevor es die letzten 2 km zum Parkplatz geht.







...und ganz wichtig: Die km-Selfies