siggipix - Wandern im Sauerland - Sigrid Müller
  Antoniussteig Westfeld W3
 



Antoniussteig Westfeld - 11 km

Westfeld hat einen neuen Premiumweg bekommen! Frisch zertifiziert im Vorjahr ist mir diese Strecke im Frühjahr 2020 eher ganz zufällig aufgefallen. Nach dem Astensteig und dem Schwedensteig waren wir also ganz gespannt auf den Antoniussteig, der durchgängig die Markierung W3 trägt.

Den W3 in seiner alten Variante als Ortsweg auf breiten Wegen sind wir ein paar Jahre zuvor schon einmal gewandert. Damals hat mir die Strecke wegen der schönen Aussichten gefallen. Umso spannender zu sehen, was nun daraus geworden ist.

Wir fahren also nach Westfeld und starten unsere Wanderung am ebenfalls noch recht neuen Wanderparkplatz an der Lennebrücke. Vorgegeben ist die Strecke in Richtung gegen den Uhrzeiger. Vor ein paar Jahren sind wir anders rum gegangen, was ich damals für die Aussichten auch besser fand. Ich hatte kurzzeitig überlegt, das jetzt auch so zu machen, aber wenn es schon eine Vorgabe gibt, kann man die ja auch umsetzen. Also wandern wir dieses Mal tatsächlich in Richtung gegen den Uhrzeiger.

Das erste Stück geht durch Westfeld und man bekommt gleich einen Eindruck von dem schönen Örtchen. Alles ist so schön und ordentlich und man fühlt sich direkt wohl. Da machen selbst Abschnitte durch Wohngebiete Freude, die wir sonst eher lieber schnell hinter uns bringen.

Nachdem wir die letzten Häuser hinter uns gelassen haben, geht es dann auch gleich schon zur Sache. Nicht wie früher auf breitem Schotterweg geht es aufwärts, sondern wir wechseln direkt am Einstieg ins Lennetal auf einen schmalen Pfad, der uns oberhalb des Hauptwegs auf einem Singletrail entlangführt. Es geht immer weiter aufwärts und schnell haben wir die schöne Aussichten über das Tal und rüber zum Wesenberg, wo der Schwedensteig (W1)verläuft.

Das letzte Stück geht es dann doch noch über den Schotterweg hinauf zum Antoniushäuschen, dem Namensgeber der Tour vermute ich. Hier treffen wir auf die Golddorfroute Oberkirchen. Diese verläuft nun mit dem W3 identisch und hat somit auch einen neuen Verlauf bekommen. Hinter dem Antoniushäuschen gehen wir einen Schlenker und werden über einen Wiesenweg geführt, um ein Waldstück rum und weiter zum nächsten Hauptweg. Wir wandern mit schönen Aussichten auf Oberkirchen und den Wilzenberg am NSG Kalte Kirche entlang. Ein weiterer Wiesenweg führt uns aufwärts zum nächsten Hauptweg und nun wird es kraxelig, denn es geht über Felsen und Wurzeln hinein ins Heidegebiet an der Sommerseite.

Nach 3,5 km haben wir die Möglichkeit, eine Rast an einer Schutzhütte einzulegen. Von hier geht es dann weiter durch die Heidelandschaft, wozu wir ein Tor durchqueren müssen, da hier oben Ziegen weiden. Weiche Wiesenwege und schmale Singletrails über Erde und Felsen führen uns schließlich zum nächsten Tor, das wir wieder durchqueren. Schon die ganze Zeit über haben wir während unserer Tour immer wieder herrliche Aussichten.

Nach 5,5 km erreichen wir Döpp's Feldscheine mit Rastmöglichkeit auf einem Waldsofa. Hier verlässt uns die Golddorfroute Oberkirchen. Wir wandern weiter auf noch mehr neuen Pfaden, die uns ab jetzt sogar noch etwas steiler und weiter aufwärts führen. Auf den Felsen oberhalb der Scheune haben wir eine herrliche Aussicht und etwas später wartet hierzu sogar noch ein neu aufgestelltes Waldsofa für eine weitere Rast.

Unser Weg führt uns weiter zur Ennest und vorbei am Soldatengrab. Die Tannenschonen gilt es wieder durch Tore zu betreten und zu verlassen. Im weiteren Verlauf wartet eine weitere schöne Aussicht auf Hömberg, Hohen Knochen und sogar bis rüber zum Kahlen Asten und zum Rothaarkamm auf uns.

Nach 8 km erreichen wir den Wanderparkplatz Ennest. Von hier aus geht es dann erst einmal über breite Wege abwärts nach Westfeld zurück. Wer aber denkt, dass es das nun war mit den tollen Pfaden, der täuscht sich. Denn kurz vor dem Ort wartet noch einmal ein Abschnitt mit schönen Aussichten und im weiteren Verlauf schmalen Hangwegen, bevor es dann endgültig zurück ins Wohngebiet geht. Die letzten 900 m geht es dann durch den Ort zurück, zum Abschluss gibt es noch einen kleinen Abstecher durch den Park, bevor der Startpunkt wieder erreicht ist.

Puh. Das war also der Antoniussteig.

Wir kommen ziemlich platt wieder am Auto an. Die Speicherkarte der Kamera ist so voll wie unsere Köpfe von den vielen tollen Eindrücken unterwegs. Ganz schön viel Input für uns alle!

Für die 11 km haben wir sechs Stunden gebraucht und gefühlt hätten wir uns noch viel länger aufhalten können. Es gibt so viele schöne Rastplätze und so viele Aussichten und so viele Pfade und so viele Stellen, wo man einfach nur mal stehenbleiben und gucken möchte. Andere Wanderer, die kurz nach uns wieder am Parklatz eintreffen, unterhalten sich ebenfalls darüber, dass sie vergleichsmäßig lange gebraucht haben.

Der Antoniussteig ist definitiv keine Tour, die man einfach abmarschiert, sondern eine Strecke, für die man sich wirklich Zeit nehmen sollte, um sie richtig erleben zu können. Vor allem, wer gerne mit Kamera unterwegs ist, sollte hier großzügig Zeit einplanen.

Wir haben jedenfalls schon gegen Ende unserer Wanderung direkt überlegt, wann wir die Strecke am besten noch einmal wandern. Schaut sie euch unbedingt mal an!






Startpunkt in der Ortsmitte









Xenia am X2









Eindrücke aus der Ortsmitte
















Neuer Pfad oberhalb eines Forstwegs









Pfad mit Aussicht ins Lennetal









Sonne und dunkle Wolken bieten tolle Fotomotive auf dieser Strecke.









Antoniushäuschen









Wiesenweg mit Aussicht ins Lennetal und rüber zum Schwedensteig (W1)









Zu dritt am W3









Aussicht zum Wilzenberg









Ein Teil der Strecke verläuft identisch mit der Golddorfroute Oberkirchen (die ebenfalls einen neuen Verlauf bekommen hat).









Einige Pfade erfordern Trittsicherheit (Der Weg ist links im Bild).









Alles neu angelegt. Toll, woll?









Es gibt zahlreiche Fotomotive am Weg...









...und schöne neue Rastmöglichkeiten!
















Durch dieses Gatter geht es in die Heidelandschaft.









Aussicht nach Oberkirchen (links) und zur Hunau (rechts)









Neugierige Anwohner/Besucher








Schmal, schmaler...









Aussicht in Richtung Hoher Knochen









Aussicht ins Lennetal mit leider schon besetzter Bank








Wegmarkierung









Glück gehabt und wenigstens das Waldsofa an Döpps Feldscheune ergattert!









Schieferfelsen typisch in dieser Region









Aussicht in Richtung Wilzenberg und Oberkirchen und Hawerland und und und...









Trittsicherheit erwähnte ich schon, oder?









Anton am Antoniussteig









Noch ein freies Waldsofa mit toller Aussicht! Da kann man ja nicht voran kommen...









Gatter durch Tannenschonungen









Sodatengrab









Blick zum Hömberg (vorne), Hohen Knochen (links), Kahlen Asten (dazwischen) und zum Rothaarkamm (rechts). Unter uns das Lennetal.









Abstieg zurück nach Westfeld









Neue Pfade oberhalb vom Ort









Auch kurz vorm Schluss geht es noch einmal über schöne Singletrails.









Der Hauptweg (unten rechts) schon wieder im Blick. Fast geschafft. Oder besser gesagt: Leider fast geschafft.









Ankunft in Westfeld









Freunde auf Tour